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Estbel: Saar (Review)
Artist: | Estbel |
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Album: | Saar |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk aus Belgien und Estland |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 45:03 | |
Erschienen: | 19.05.2017 | |
Website: | [Link] |
Wie aus dem Nebel heraus schauen einen die vier Musiker von ESTBEL vom Cover ihres Debüt-Albums „Saar“ an. Der Name dieser Band ergibt sich aus ihren zwei Herkunftsländern: ESTland und BELgien. Und da die beiden Sängerinnen, die außerdem Dudelsack und Fiedel spielen aus Estland sind, so erwarten uns zugleich Texte in der für deutsche Ohren sicher sehr ungewohnten Sprache Estnisch. Für die zusätzlich breite Instrumentierung mit Gitarren, Mandolinen, Banjo, Schlagzeug, Stompbox und Akkordeon sind die beiden Belgier zuständig. Damit wir aber zugleich beim Hören des akustischen Albums auch die umfangreichen, sehr naturverbundenen Texte verstehen, enthält das Booklet zu jedem Text eine englische Erklärung zu dessen Hintergrund.
Die beiden Brüder Dhoore sind in Belgien als Mitglieder des TRIO DHOORE bekannt und ihr Zusammenschluss mit den beiden Estinnen zu ESTBEL brachte ihnen bereits in der kleinen Baltenrepublik den Titel „Beste Neofolk-Band“ ein.
ESTBEL selber aber sehen ihre Musik im „magischen Realismus“ angesiedelt, „irgendwo zwischen Gabriel Garcia Marquez und der arktischen Fee Björk“.
Nun ja, auch Übertreibungen dienen manchmal dazu, sich der Musik einer unbekannten Band zu nähern, denn die Isländerin BJÖRK sowie der Literaturnobelpreisträger MARQUEZ und der doch recht traditionele Folk mit ein paar poppigen Ohrwurm-Momenten und den schönen Stimmen der beiden Sängerinnen, womit sie ihre Naturlyrik eindrucksvoll vortragen, sowie sehr viel Akkordeon, haben nicht wirklich viel miteinander zu tun. Da ist der Wunsch eben die Mutter des Gedankens, die musikalische Realität auf „Saar“ aber eine andere.
Im Grunde genommen sind auch ESTBEL eine weitere ganz typische Band, der durch das rührige Label Nordic Notes nicht nur eine Stimme, sondern gleich ein ganzes Klang-Universum in Deutschland verliehen wird. Musik, die sich, um beim Cover zu bleiben, langsam durch den Nebel wie ein zarter Sonnenstrahl anschleicht, um am Ende zwischen skandinavischer Schönheit, poppiger Moderne und flandrischer Tradition hell zu strahlen.
FAZIT: Wenn sich ein singendes weibliches Duo aus Estland und ein musizierendes männliches Duo aus Belgien vereinen, dann wird daraus ESTBEL, die den Folk, den Pop und die Tradition ihre Länder beeindruckend auf „Saar“ erklingen lassen.
PS: Und wo das Album von Freunden guten nordischen Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Notsud
- Väike Lind
- Peterburi
- Kivid
- Poti Kolm
- Metsakuningas
- Björn / Uni
- Kalev & Linda
- Kosjalaul
- Marigold
- Öö Ja Päeva Vahel
- Gesang - Leana Vapper-Dhoore, Sänni Noormets
- Gitarre - Ward Dhoore
- Schlagzeug - Ward Dhoore
- Sonstige - Sänni Noormets (Fiedel), Leana Vapper-Dhoore (Dudelsäcke), Hartwin Dhoore (Akkordeon)
- Saar (2017) - 11/15 Punkten
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